Mitglied der SCNAT

Die Mitglieder der SGW verbindet das Interesse an der vielfältigen Welt wildlebender Säugetiere und Vögel und ihren Beziehungen zur Umwelt. Die SGW setzt sich insbesondere für den Erhalt und die Förderung dieser Tiere und deren Lebensräume sowie für Lehre und Forschung auf dem Gebiet ein.mehr

Bild: Meisterfoto, stock.adobe.commehr

Arbeitsgruppe Wildhuftiere

Waldgämse
Bild: Roland Graf

Die Arbeitsgruppe fördert den fachlichen Austausch zu Forschung und Management von Wildhuftieren in der Schweiz, insbesondere von Rothirsch, Reh, Gämse, Steinbock und Wildschwein. Die aktuelle Dynamik der Wildhuftier-populationen in der Schweiz zeigt auf, dass es sinnvoll ist, sich im Rahmen einer Arbeitsgruppe verschiedener Themen im Zusammenhang mit dieser Artengruppe anzunehmen, beispielsweise:

  • Der Rothirsch breitet sich gegen das Mittelland aus und die effiziente Regulierung ist für viele Kantone eine grosse Herausforderung.
  • Das Reh steht immer mehr in der Konkurrenz mit dem Rothirsch und gibt als Hauptbeute des Luchses zu Diskussionen Anlass.
  • Dass die Gamspopulationen vielerorts sinkend sind, hat viele Gründe; wichtige Faktoren sind z.B. die stetige Zunahme der Freizeitaktivitäten im Alpenraum sowie zu wenig adaptives Management dieser Art.
  • Den Steinbockkolonien geht es zwar gut, aber das Damoklesschwert des genetischen Flaschenhalses schwingt stetig mit.
  • Die Wildschweinbestände nehmen vielerorts zu und somit ebenso der Unmut in der Landwirtschaft aufgrund der Schäden.

Fundierte wildbiologische Grundlagen und ein Wildtiermanagement, das sich an diesen Grundlagen orientiert, ist Voraussetzung, damit die anstehenden Herausforderungen im Bereich der Wildhuftiere lösungsorientiert angepackt werden können. Hier möchte die SGW einen Beitrag leisten und hat deshalb im Januar 2019 die Arbeitsgruppe „Wildhuftiere“ gegründet.

Das Hauptziel ist ein Zusammenzug der fachlichen Kompetenzen im Wildhuftierbereich.

Die Arbeit der AG soll nicht politisch geprägt sein.

Folgende Ziele stehen im Vordergrund:

  • Erfahrungsaustausch unter Fachleuten und Wissensvermittlung gegen aussen
  • Anbieten von Weiterbildungen im Kontext mit Wildhuftieren
  • Fachliche Beratung etablieren und Standards erarbeiten
  • Relais zwischen Forschung und Praxis
  • Öffentlichkeitsarbeit in Form von Positionspapieren

Mitglieder:

  • Bieri Katrin, Wildpunkt und Pro Natura Bern
  • Fattebert Julien, Independent Researcher
  • Fischer Claude, Hepia Genève
  • Gehr Benedikt, Wildtier Schweiz
  • Gerber Nina, KORA
  • Grüter Michael, HAFL Zollikofen
  • Imesch Nicole, Wildkosmos
  • Kupferschmid Andrea, WSL Birmensdorf
  • Meier Simon, Abteilung Jagd St. Gallen
  • Nussberger Beatrice, Wildtier Schweiz
  • Pewsner Mirjam, FIWI Vetsuisse-Fakultät Universität Bern
  • Rehnus Maik, Rehnus Maik Jagdinspektorat Bern
  • Rempfler Thomas, Schweizerischer Nationalpark
  • Schneider Pascal, Fachstelle Jagd und Fischerei Appenzell Innerrhoden
  • Signer Claudio, WILMA ZHAW Wädenswil
  • Sigrist Benjamin, WILMA ZHAW Wädenswil
  • Struch Mark, Abteilung Jagd + Fischerei Solothurn
  • Suter Stefan, WILMA ZHAW Wädenswil und WLS.CH
  • Torriani Damiano, Maddalena & associati sagl
  • Vogt Kristina, KORA
  • Wellig Sascha, Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere Wallis
  • Willisch Christian, Wildpunkt und HAFL Zollikofen
  • Winter Claudine, BAFU Sektion Wildtiere und Artenförderung

Die Arbeitsgruppe steht grundsätzlich allen SGW-Mitgliedern offen, die Erfahrungen mit Wildhuftieren mit sich bringen. Die regelmässige Teilnahme am Austausch ist Voraussetzung für eine kreative Gruppendynamik.

Wer Mitglied der AG werden oder weitere Auskünfte möchte, schreibt eine Email an nicole.imesch(at)wildkosmos.ch

Treffen: Der Erfahrungsaustausch findet zweimal im Jahr statt (April/Mai und Oktober/November), im Amt für Wald, Jagd und Fischerei Kanton Solothurn. Je nach Einplanung von Exkursionen kann der Sitzungsort auch variabel sein.

Veranstaltungen der AG Wildhuftiere im Bereich des Wissensaustausches, der Sensibilisierung und Weiterbildung stehen auch Nichtmitgliedern offen

Die AG Wildhuftiere hat an ihrer Gründungsveranstaltung im Januar 2019 folgende Themen als mögliche Handlungsfelder definiert:

  • Monitoringsmethoden für Wildhuftiere: Empfehlungen und Definitionen von Standards (dieses Thema wird derzeit prioritär bearbeitet)
  • Störung von Wildtieren und Bedeutung von Wildruhezonen: Behebung des Wissensmangels zur Wirkung von Wildruhezonen
  • Wald-Wild: Mehr Wissen generieren zu Interaktionen der Wildhuftiere in Bezug auf Verbiss.
  • Vernetzung / Zersiedlung / Wildunfälle: Erfahrungsaustausch zum Erfolg von Massnahmen
  • Rothirsch im Mittelland: Behebung der Wissenslücken und Ableitung Managementimplikationen
  • Wildschweine und Landwirtschaft: Herkömmliche und innovative Präventionsmethoden
  • Alpbeweidung und Lebensraumkonkurrenz: Verdrängung von Steinbock und Gämse
  • Wildkrankheiten und Zoonosen: Afrikanische Schweinepest und Tuberkulose
  • Überkantonale Jagdplanung: wildbiologisch basierte Wildräume
  • Bejagungsmodelle Gämse: Notwendigkeit eines adaptiven Managements
  • Hybridisierung bei Wildtieren: Rothirsch-Sikahirsch
  • Regulation Grossraubtiere und Einbussen im Jagdregal
  • Positionspapiere: Wisent / Elch / Mufflon / Damhirsch

Die Arbeitsgruppe Wildhuftiere der Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW) hat für alle im Management von Wildhuftieren tätigen Personen einen Leitfaden zum Monitoring von Wildhuftieren erstellt. Der Leitfaden entspricht dem aktuellen Wissens- und Erfahrungsstand und die Arbeitsgruppe möchte damit einen Beitrag an ein fachlich fundiertes Wildhuftiermanagement in der Schweiz leisten.

Der Workshop richtet sich an alle Personen, die sich mit Wildunfällen beschäftigen. Nach verschiedenen Inputreferaten findet ein moderierter Erfahrungsaustausch statt, welcher sich um folgende Themen dreht: Erfahrungen mit den verschiedenen Wildwarner-Systemen; Gefahren bei der Rückkehr des Rothirsches im Mittelland; Wichtigkeit der Wildunfallsstatistik; Datenerhebung für die Modellierung von Unfallrisiken; Finanzierungsmöglichkeiten der Massnahmen.

Deutsch/Französisch: 21. August 2023 HAFL Zollikofen

Anmeldung und Programm: https://www.wildtier.ch/workshop-wildunfaelle